Bei bestem Frühlingswetter fuhren 53 Senioren am Dienstag, 17.04.18 mit dem Bus über die noch kahle Alb. Im Reutlinger Stadtteil Gönningen, am Fuße der Alb blühte und grünte dann schon ein erneutes Frühlingswunder.
Farbenprächtige Tulpen sowie weitere Frühjahrsblüher schmückten bei der Fa. Samen-Fetzer die Probefelder. Im 19. Jahrhundert war Gönningen das Dorf der Samenhändler und in ganz Europa bekannt. Damals war über die Hälfte der Einwohner mit dem Samenhandel beschäftigt, der die Händler auf ihren Reisen bis nach Spanien und Sankt Petersburg führte.
Nach einem kleinen Imbiss teilte sich die Gruppe auf. Eine Hälfte begann mit einer Betriebsführung, die andere spazierte zum Tulpen-Friedhof. Hier frönen die Gönninger ihre Tulpenleidenschaft üppig. Um 1850 begannen sie ihre Toten mit einem kostbaren Grabschmuck zu ehren: Tulpen. Damals kostete eine Tulpenzwiebel so viel wie ein Handwerker an einem Tag verdiente.
Danach wurden wir im Samenhandel-Museum erwartet. Ein rüstiger Senior, der früher selbst auf den „Samenstrich“ ging, konnte davon lebendig berichten und die Museumsschätze präsentieren. Auf einer Goldwaage wurde einst der Begoniensamen gewogen. Ein Gramm davon enthält etwa 50 000 Körner und kostete damals dreimal so viel wie Gold. Dann tauschten die beiden Gruppen ihre Informationsorte.
Die sonnige Heimfahrt erfolgte über Reutlingen, Nürtingen, Weilheim regelrecht durch ein Blütenmeer. Im „Deutschen Haus“ in Gruibingen wurden wir erwartet. Ein sehr zügiger Service und eine gute Küche rundeten den erlebnisreichen Tag bestens ab.
WN