Unter der Überschrift „Wozu braucht Gesellschaft Kirche?“ hielt Hirte i.R. Reiner Vetter am Sonntagabend, 10.07.22, eine Andacht im Kirchengarten des Heidenheimer Brenzparks.
Zunächst beleuchtete Vetter die Entwicklung der Institution Kirche und ihrer Bedeutung für die Gesellschaft von den Anfängen der Christenheit bis in die Gegenwart. Aus Verfolgten und Leidenden wurden Leitende und eine Staatskirche. Allerdings reklamierte die Kirche dann zunehmend auch die Auslegung von wahr und falsch für sich und berief sich zur Untermauerung des Machtstrebens von einigen ihrer Vertreter auf einen göttlichen Auftrag. Der zunehmende Bedeutungsverlust der Kirchen begann mit der Aufklärung, Säkularisierung und Technologisierung. Heutzutage bestehen nahezu unüberschaubar viele Angebote für die Menschen zur Zerstreuung, Abwechslung und Selbstverwirklichung, dass die Frage nach dem Sinn und der Notwendigkeit von Kirche angesichts ebenso zahlreicher Austritte berechtigt erscheint.
Die Kirche habe jedoch aus dem Auftrag Jesu heraus noch immer wichtige Aufgaben:
Reiner Vetter betonte, dass es aus dem Gedanken Jesu heraus „Was ihr einem meiner Geringsten tut, das habt ihr mir getan“ Aufgabe jedes Christen sei, nicht der Institution Kirche allein, sondern auch im persönlichen Umfeld und darüber hinaus zu wirken. Alle Christen seien zu jeder Zeit dazu aufgerufen, für Frieden und Einheit einzutreten, statt Unterschiede hervorzuheben und Konkurrenzdenken zu befördern. Je mehr Menschen sich daran beteiligen würden und je glaubwürdiger dies geschehe, desto bedeutungsvoller werde auch die Kirche wieder im Alltag und Leben.
Frau Klaiber vom Arbeitskreis christlicher Kirchen dankte Reiner Vetter für seine praxisnahen Impulse und lud die Zuhörerinnen und Zuhörer im Anschluss an die Andacht noch zu einem Gedankenaustausch bei Getränken ein.
Zur musikalischen Mitgestaltung trug ein Flötenensemble bei.
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