Einen ganz besonderen Gottesdienst durften die Gläubigen aus den umliegenden Kirchengemeinden am Sonntag, den 03.07.22, in der Kirche in Heidenheim erleben. Und das nicht nur, weil der Gottesdienst von Bezirksapostel Ehrich durchgeführt wurde und weil er dem Gedenken der Verstorbenen gewidmet war. Sondern auch, weil durch die Ruhesetzung des Bezirksvorstehers Wolfgang Krause nach 45-jähriger Amtstätigkeit eine segensreiche Ära beendet wurde und drei priesterliche Amtsträger mit neuen Beauftragungen und einer Ernennung betraut wurden.
Ein herzliches Willkomen brachten die Kinder dem Bezirksapostel mit seiner Begleitung entgegen, indem sie ihn mit dem Lied "Einfach spitze" im Garderobenbereich mit Gitarrenbegleitung erfreuten.
Seine Predigt stellte der Bezirksapostel unter das Bibelwort aus Matthäus 4, 24: „Und die Kunde von ihm erscholl durch ganz Syrien. Und sie brachten zu ihm alle Kranken, mit mancherlei Leiden und Plagen behaftet, Besessene, Mondsüchtige und Gelähmte; und er machte sie gesund.“
Die u.a. darin angesprochene Gruppe der Besessenen verglich der Bezirksapostel mit Menschen, die zeitlebens nach Macht, Geld oder Bestätigung streben würden oder in verschiedensten Leidenschaften gefangen sind; die Mondsüchtigen mit Menschen, die sich in einer Art Dämmerzustand befänden und gerne alles, was sich mit Geistig-Ewigem befasst, weg- oder vor sich herschieben; die Gelähmten mit Menschen, die von schlimmen Erfahrungen, Gewalt oder großen Enttäuschungen geprägt seien; die Blinden, Tauben und Stummen mit Seelen, sie sich von Gott abgewandt hätten.
Entsprechend ihrer Haltung im Leben befänden sich aus unserem Glaubensverständnis heraus diese Menschen nach ihrem Tod in einer Gottferne. Seelen, die sich während ihres Lebens stets darum bemühten, ein gottgefälliges Leben zu führen seien dagegen näher bei Gott.
Für alle Verstorbenen und Lebenden aber gelte: Gott heilt allen Seelenschaden! Doch wie es schon das Bibelwort ausdrückt: Vorrausetzung sei das Kommen und das Hinzuführen zu Jesus Christus, nachdem die schwere Aufgabe bewältigt werden müsse, die eigene seelische Armut zu erkennen oder aufzuwachen aus der eigenen Dämmerung. Dies sei auch die Aufgabe der wasser- und geistgetauften Christen aus dem Doppelgebot der Liebe heraus, das Jesus gegeben habe. Denn wer Gott über alles liebt und auch seinen Nächsten wie sich selbst, habe das drängende innere Bedürfnis, allen, ob lebend oder tot, von Gott und seiner allumfassenden Liebe zu erzählen und sie damit zur Erlösung durch Jesus zu bringen.
Bezirksältester Krause, der zu einem Predigtbeitrag gebeten wurde, griff den Begriff der Teilhabe am Leben auf. Ein Begriff, der oft im Zusammenhang mit Behinderungen bei Menschen verwendet werde. Ein 4-Punkte-Plan könne dabei auch im übertragenen Sinn eine Teilhabe am göttlichen Erlösungsplan fördern: eine Standortbestimmung, die Erkenntnis der Bedürftigkeit der Gnade Gottes, das geweckte Bedürfnis dabei zu sein, und letztlich der Lobpreis für alles was Gott getan habe.
Zu weiteren Beiträgen wurden Bischof Grauer aus dem Raum Stuttgart und Apostel Sargant an den Altar gerufen.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahles und einem Fürbittgebet für die Verstorbenen nahmen Bischof Gründemann und Bezirksältester Krause stellvertretend für die Seelen in der jenseitigen Welt die Sakramente in Empfang.
Anschließend würdigte Bezirksapostel Ehrich das Wirken von Bezirksältester Krause und hob dankbar hervor, dass der Bezirksvorsteher immer mit ganzem Herzen Gott gedient habe und in großer Fürsorge und Zugewandtheit für die Anvertrauten präsent gewesen sei. Er habe stets das Herz beim Herrn und den Herrn immer im Herzen. Er sei im Bezirk stets eine feste Größe gewesen, treu und verlässlich, und er dankte ihm und seiner Familie, die ihm dabei immer den Rücken gestärkt habe. Seinen ersten Amtsauftrag in der Neuapostolischen Kirche empfing Wolfgang Krause vor 45 Jahren im Jahr 1977 in seiner Heimatgemeinde in Heidenheim. Er diente als Diakon, dann als Priester und stellvertretender Bezirksleiter – davon auch 8 Jahre als Gemeindevorsteher in der Gemeinde Heidenheim. Seit 2004 wirkte er 18 Jahre als Leiter des Kirchenbezirkes Heidenheim
Zu seinem Nachfolger wurde Hirte Jörg Maier aus Heidenheim beauftragt, an dessen Seite künftig Priester Jens Neubert als stellvertretender Bezirksvorsteher ernannt wurde. Für die Gemeinde Heidenheim wurde Priester Jörg Fritz als neuer Vorsteher beauftragt. Allen drei Amtsbrüdern wünschte der Bezirksapostel viel Segen und Freude für die kommenden Aufgaben und sicherte ihnen Gottes Beistand zu.
Musikalische Akzente setzten Beiträge von einem Gemischen Chor, Frauenchor, Klavier, Streicherensemble, Orgel und Querflöte.
Per youtube-Livestream wurde der Gottesdienst in die weiteren Kirchengemeinden im Kirchenbezirk Heidenheim übertragen, sodass alle Geschwister des Bezirks daran teilnehmen konnten.
snw/swa